Als Augenzeuge des spanneneden französischen Wahlkampfes, von
dem ich mal so rein gar nichts mitbekommen habe. Kein Stand
wo es Feuerzeuge oder ähnliches geben würde. Von den Tausenden
Plakaten weiss man dass ein Herr Sarkozy, Le Pen und Royal
drei der zwölf Kanditatinnen. Absgehen davon dass es mir und
Europa ziemlich egal ist, wer gewinnt. Abgesehen von LePen,
aber das ist eine andere Geschichte, gehen mir die Franzosen
nicht mehr auf den Geist als sonst auch. Was mich zum Thema
bringt: Arbeiten im Ausland und das Ghetto: Madame Chrisi
wollte da mehr wissen.
Um meine Situation etwas übersichtlicher zu gestalten, eine
kurze Beschreibung eines normalen Arbeitstages. Es beginnt
standesgemäß mit dem Aufstehen, man nimmt Frühstückn zu sich,
oder eben Cola, dann hat man zwei Möglichkeiten zur Arbeit
zu kommen. Entweder deutsche Kumpels nehmen einem mit, oder
man murrt "Ticket sil vous plait" Beim Busstand.
Bei der Arbeit, geht alles in englisch, oder deutsch herab.
In der Pause, gönnt man sich beim McDo ein Menü BigMac, avec
frites et Coka", oder was anderes in der Richtung. Der Heimweg
gestaltet sich, wie der Herweg.
Meine Nachbarn habe ich nur kurz gesehen, mit denen dann aber
zumindest über die verschiedenen Arten von Gute Nacht gelabert.
Wobei wir mehr über uns gelacht haben als sonstwas.
Das Einkaufen gestaltet sich einfach, auf allen Packungen sind
Bildchen, und Markenware hilft auch bei der Bestimmung des
Inhaltes. Bezahlt wird soviel wie der Kassenautomat anzeigt.
Fortgehen gestaltet sich aufgrund der Öffnungszeiten, etwas
schwierig, jedoch als NichtKontaktfreudiger Mensch, muss ich
zugeben, dass die Sprachbarriere nochmal ein Hindernis
darstellt. So bleibt man halt unter den Kollegen, auch in der
Freizeit.
Und dann gehts schon ab in die Heia. Im Laufe des Tages habe
ich weder mit einem Franzosen, mehr als vier Worte gewechselt,
noch die Sprache gelernt. Aus einem einfach Grund: Es ist
einfach nicht nötig. Alles schafft man irgendwie. Ich
verstehe nun die bösen Ausländer, die sich nicht anpassen
wollen umsomehr. Der Mensch ist nunmal von Natur aus faul,
und solange er nicht gewzungen wird, sich zu integrieren, was
er in einem Ghetto, wo Geschäfte und Behördenwege in der
Muttersprache möglich sind, Aufwand bedeutet, wird er es nicht
machen.
Den hier mitlesenden Regierungsstellen rate ich, Integration
zu stärken und niemanden in Lager zu stecken, wo man das Leben selbst
organisiert, was zwar toll klingt, vorausgesetzt es läuft in
einem gewissen Rahmen ab, jedoch genau das Gegenteil
bewirkt, von dem was man will. Nämlich: Integration.